Bei schönstem Herbstwetter durften wir wieder mal auf dem grossen Kunstrasen in Veltheim quer spielen. So ist es für die Gastgeberinnen einfacher, die laufstarken Wädenswilerinnen im Griff zu behalten, das ist klar. Eine legitime Aktion, um gegen einen Favoriten Erfolg zu haben. Die Gäste starteten wie immer furios und mit dem grossen Ziel, keine frühen Tore zu erhalten. Dies gelang auf eindrückliche Weise während der ganzen ersten Halbzeit, in welcher die Gelb-Blauen die Gegnerinnen in ihre Platzhälfte drückten. Die Winterthurerinnen hatten lediglich eine ganz kleine Torchance, als ein Bogenball sich gefährlich senkte, aber dann doch über Portmanns Tor segelte. Leider schafften es die Wädenswilerinnen einmal mehr nicht, ihren Druck und ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen. Immer wieder stiessen sie über beide Flügel vor, um dann aber an den Laufwegen der Stürmerinnen zu scheitern. So brauchte es nach der Pause frische Kraft in der Offensive, welche bereits in der 54. Minute zum Torerfolg für Salzmann führte. Sie erhielt den Ball, legte ihn quer und schoss dann überlegt und gezielt aus 18 Metern in die weite Ecke. Dieser Erfolg kam aber vor allem zustande, weil das ganze Team an einem Strick zog. Die Defensive war konzentriert und kampfstark, im Mittelfeld passte man gut auf und die Flügel machten jederzeit gefährlich Druck. Die Stürmerinnen liefen viel und so verdienten sich wirklich alle die Führung. Jetzt konnte wohl nichts mehr schiefgehen, dachte sich vor allem der Schreibende. Doch weit gefehlt. Die Einheimischen stellten im Mittelfeld um und plötzlich vermochten sie Druck zu erzeugen. Der Warnschuss kam dann, als eine Winterthurerin mutterseelenallein vor dem leeren Tor in den Himmel schoss. Bald darauf musste Portmann durch die Hölle, denn sie vermochte einen harmlosen halbhohen Ball nicht wuchtig zu befreien. Eine Gegnerin erbte und bezwang die Wädenswiler Goaliefrau kaltblütig zum Ausgleich (75.). Nun brauchte es viel gegenseitige Aufmunterung im Gästeteam. Die Einheimischen blieben am Drücker und hatten noch eine wunderbare Chance, als eine Stürmerin nur 2 Meter vor Portmann frei zum Abschluss kam. Doch der Ball landete in den Armen nicht der armen, sondern glücklichen Portmann. Wenigstens in dieser Sekunde durfte sie glücklich sein, aber es war doch klar, dass sie mit ihrem Lapsus das Unentschieden verursacht hatte. Würde es die Mannschaft schaffen, den Fehler des Goalies vergessen zu machen? Die Gelb-Blauen zeigten, dass sie in den letzten Spielminuten immer noch genügend Luft haben. Sie rannten an, durch die Mitte, über die Flügel, mit Weitschüssen, aber immer näher rückte die 90. Minute. Und dann war es soweit: Gerade vor dem Abpfiff kam der Ball in die Füsse von Babic, welche mit einem wunderbaren Bogenball von halbrechts aus 25 Metern die Kugel unter die Torlatte setzte. Nach diesem Sieg darf niemand behaupten, die Frauen 1 aus Wädenswil hätten nie Glück. Aber Glück ist nicht nur Glück, es liegt auch am Können, wie K.G. aus W. gerne behauptet.
Sonntag, 18. Oktober 2020
Bruno Frick
Ort
Flüeli Winterthur
Tore
0:1 Salzmann; 1:2 Babic
Heimclub
SC Veltheim 2.Liga
Gastclub
FC Wädenswil
Portmann, L. Geiger (C), Hölzle, Wang, Camor, Babic, M.Geiger, Winet, Morf, Nydegger, R.Geiger, Salzmann, Frey, Bernhard, Hösli