An diesem Herbstsonntag empfingen die Wädi-Frauen mit den Reserven von Schlieren ein Team auf dem Kunstrasen der Beichlen, welches punkto Besetzung, System und Taktik den Ruf einer Wundertüte geniesst. Nachdem Haefeli schon beim Einspielen verletzungshalber ausfiel, waren die Verantwortlichen eigentlich der Überzeugung, das Pensum Unglück nun aufgebraucht zu haben. Nach drei guten Startminuten, in welchen sich die Wädi-Frauen wach und auf der Höhe ihrer Aufgabe zeigten, entpuppte sich diese Annahme in der 4. Spielminute definitiv als falsch. Die linke Flügelstürmerin Schlierens schloss deren ersten Angriff gekonnt zum 0:1 ab. Die Gelb-Blauen taumelten einen kurzen Moment und dieser Umstand wurde vom Gegner eiskalt augenutzt, indem dieser das Score mit seinem zweiten Angriff und mit beeindruckender Effizienz zum 0:2 ausbaute. Und da bekanntlich aller guten Dinge drei sind: Ehe sich die Platzfrauen versahen, spedierte dieselbe Nummer 18, die schon das erste Tor erzielt hatte, einen fälligen Eckball in der 10. Spielminute per Kopf zum 0:3 in die Maschen des Wädenswiler Tores. Endlich, endlich war es fertig mit den gegnerischen Toren im 3-minuten-Takt! Die Einheimischen konnten das Spielgeschehen nun ausgeglichen gestalten. In der 29. Spielminute kreierten sie gar eine Grosschance, als R. Geiger bis zur Grundlinie durchlief, den Ball vors Tor brachte, Aeschimann diesen aber leider knapp rechts an diesem vorbeischoss. Zu jenem Moment verletzte sich die besagte Nr. 18 der Gäste aus Schlieren, was mit ein Grund war, dass die Spielenateile sich nach 30 Spielminuten definitiv zu Wädenswiler Gunsten verlagerten. In der Folge wurden die Gelb-Blauen vom Schiedrichter um einen verdienten Elfmeter gebracht, indem dieser fälschlicherweise auf Stürmerfoul statt auf Foul der Hüterin an der Stürmerin entschied. Dass das Pech noch immer nicht aufgebraucht war zeigte der Umstand, dass Nora Randegger, die Wädenswiler Torfrau, in der 38. Minute durch Winkler ersetzt werden musste, da sie sich eine Zerrung geholt hatte.
Nach dem Pausenpfiff präsentierte sich das Spielgeschehen komplett verändert. Die Schlieremerinnen, die den Startminuten einen beeindruckenden Stempel aufgedrückt hatten, bauten nun zusehends konditionell und spielerisch ab, was es dem Heimteam ermöglichte, Oberwasser zu erlangen. Konnte die starke Torhüterin der Gäste den Versuch Morfs in der 57. Minute noch mit einer guten Parade entschärfen, war sie gegen deren zweiten Versuch, zwei Minuten darauf, machtlos: R. Geiger, von Frey ideal in die Tiefe lanciert, versuchte den Goalie, der sich ihr in die Füsse warf, auszuspielen, wonach der darauffolgende Prellball Morf vor die Füsse fiel und diese zum viel umjubelten 1:3 einschoss. Die Gastgeberinnen erhöhten nun den Druck sukzessive und wurden fünf Minuten darauf mit dem 2:3 belohnt, nachdem Babic den Ball nach einer starken Kombination verwerten konnte. Nun zog die Zeit im Eiltempo davon und Wädenswil sah seine Torchancen noch und noch ohne zählbares Resultat verstreichen, bis Salzmann den nie versiegenden Angriffbemühungen in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem verdienten Tor zum 3:3 die Krone aufsetzte. Noch nie zuvor hatte jemand die Wädi Frauen so exzessive einen Punktegewinn feiern sehen! Der verdiente Lohn dafür, in keinem Moment die Zuversicht und die Überzeugung aufgegeben zu haben.